Nach den beiden Vorrundenniederlagen gegen den FC Schalke 04 (2:3) und den FC Augsburg schien die Geraer Stadtauswahl als Sieger der letzten beiden Jahre beim 25. Geraer Oldie-Turnier schon ausgeschieden. Doch es kam anders. Dank der Ausgburger und Jenaer Schützenhilfe, die beide die Königsblauen bezwangen, war die Konstellation für Trainer Frank Schäfer vor dem letzten Gruppenspiel gegen den FC Carl Zeiss Jena ganz einfach: ein Sieg musste her, um sich noch für das Halbfinale zu qualifizieren.
Dieser Aufgabe stellten sich die Geraer mit größtmöglichem Siegeswillen, dem die Jenaer trotz Nils Miatke oder René Klingbeil nichts annähernd Gleichwertiges entgegenzusetzen hatten. Wusste in den ersten beiden Partien vornehmlich Torwart Alexander Just zu überzeugen, der mit einer Vielzahl von Glanzparaden die Stadtauswahl-Niederlagen in Grenzen hielt, waren nun auch die Feldspieler hellwach.
"Nachdem wir uns gegen Schalke und Augsburg zu viele einfache Fehler geleistet hatten, waren sich nun alle des Ernstes der Lage bewusst. Die schnelle Führung hat uns beflügelt. In dem Spiel hat alles funktioniert", kommentierte Geras Trainer Frank Schäfer den in dieser Höhe nicht erwarteten 5:0-Erfolg, den Marcel Peters, Frank Bangemann, Christian Schmidt, David Kwiatkowski und Oliver Bonde mit ihren Treffern sicherstellten.
Im Halbfinale gegen Werder Bremen waren die Hausherren ausgerechnet durch Florian Trinks früh in Rückstand geraten, ehe man sich mehr zutraute, aber kaum zu klaren Einschussmöglichkeiten kam. Stattdessen wurden die Geraer ausgekontert, was Sebastian Hartung zum 0:2 nutzte. Zu verschenken hatte die Stadtauswahl um Platz drei nichts. Das bekam Gegner Rapid Wien von der ersten Minute an zu spüren. Marcel Peters, David Kwiatkowski und nochmals Marcel Peters schossen das Schäfer-Team schnell mit 3:0 in Führung.
Doch trotz mehrerer guter Paraden des diesmal das Geraer Tor hütenden Norman Schote kamen die Österreicher nochmals zurück. Florian Sturm (2) und Mario Konrad sorgten für den 3:3-Ausgleich, ehe der permanent an den Ketten zerrende Marcel Peters für den 4:3-Siegtreffer sorgte. "Als wir mit dem Rücken zur Wand standen, haben wir gegen Jena unsere Qualitäten wiederentdeckt. Auch im Halbfinale waren wir nicht chancenlos, haben aber unsere wenigen vorhandenen Möglichkeiten nicht genutzt. Mit Rang drei sind wir durchaus zufrieden. Unsere Leistung würde ich höher bewerten als im letzten Jahr", zog Antreiber Marcel Peters Bilanz.
Da ging auch Frank Schäfer mit. "Natürlich hätten wir gern den Hattrick perfekt gemacht. Aber der dritte Platz kann sich auch sehen lassen. So bleiben die Spieler wenigstens hungrig", resümierte der Geraer Trainer, dessen Team mit Alexander Just zudem den besten Turniertorwart in seinen Reihen hatte.
Im Bild: Stadtauswahl-Torwart Alexander Just (r.) bringt die Augsburger um Halil Altintop zur Verzweiflung, kann die 1:2-Niederlage aber nicht abwenden. (Foto: Jens Lohse)
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