24. Geraer Oldie-Cup - Rückblick

Sieger zu werden ist schwer,
den Pokal zu verteidigen umso mehr

Teamchef Frank Schäfer erlebt seine Stadtauswahl Gera
in Unterzahl, nervenstark und treffsicher


von Andreas Rabel


Siegerehrung beim 24. Geraer Oldie-Hallenturnier. Wie im Vorjahr reckte die Stadtauswahl Gera den Pokal in die Höhe, ging die XXL-Biertulpe von Hand zu Hand. Mit einem 2:0 durch Tore von Oliver Bonde und Daniel Gehrt hatten die Schwarz-Gelben im Finale die Bundesliga-Auswahl Ost besiegt. „Sicher haben wir auch mal vom Double gequatscht“, sagte Teamchef Frank Schäfer, aber es sei eben auch eine Last gewesen.

„Wir sind nervös ins Turnier gestartet, haben uns gesteigert, hatten alle Facetten dabei, lagen zweimal zurück, mussten ins Neunmeterschießen. Das hältst du an der Bande nur schwer aus“, sagte Schäfer mit einem Lachen. Doch seine Spieler treffen sich nicht nur, um Fußball zu spielen, „die haben Bock, die sind zu einer richtigen Mannschaft zusammengewachsen“.

Fast wären die Geraer auf der Strecke geblieben. Sie lagen im dritten Vorrundenspiel gegen Rot-Weiß Erfurt 0:2 zurück. Doch Marcel Peters und Oliver Bonde glichen aus. Etwas mehr als eine Minute vor Schluss schickte der frühere Fifa-Schiedsrichter Bernd Heynemann Gera-Keeper Alexander Just für ein Handspiel außerhalb des Neunmeterraums für zwei Minuten vom Parkett. Ins Tor rückte Norman Schote. Trotz Unterzahl glückte Peters der 3:2-Siegtreffer. Gera war gerettet.

Erfurt verpasste das Halbfinale. „Das war ärgerlich. Gegen Mönchengladbach haben wir 4:4 gespielt, gegen Prag 2:3 verloren, hätten bei den Chancen gewinnen müssen“, so RWE-Teamchef Martin Busse. „Gegen Gera führen wir und lassen uns auskontern. Schwamm drüber.Es war wieder ein sehr schönes Turnier in Gera mit feinem Fußball und bekannten Spielern.“ Allen voran Borussia Mönchengladbach mit Pflipsen, Hanke und Chiquinho, das mit Raffael (Bester Spieler) und Käßmann (Bester Torwart) zu zwei Einzelauszeichnungen kam.

Im Halbfinale gegen Union Berlin musste die Stadtauswahl ins Neunmeterschießen. „Das war ein taktisches Spiel, keiner wollte in Rückstand geraten“, sagte Schäfer. Im Neunmeterschießen gewann Gera 5:4. Keeper Just hielt den Schuss von Christopher Quiring und David Kwiatkowski, Marcel Peters und Daniel Gehrt hatten getroffen. „Nein, das Neunmeterschießen üben wir nicht. Das kannst du gar nicht üben, wie es ist vor 1500 Zuschauern anzulaufen. Entweder du kannst es – oder nicht“, war Schäfer angetan vom Auftreten seiner Spieler.

Keine Rolle spielte Rekord-Pokalsieger Carl Zeiss Jena mit Torsten Ziegner und René Klingbeil in den Reihen. 2:3 gegen Union Berlin, 1:0 gegen den Hamburger SV und 0:4 gegen die Bundesliga-Auswahl Ost reichten zu Platz drei in der Vorrunde und am Ende Platz fünf nach dem gewonnenen Neunmeterschießen gegen Sparta Prag. „Unser Ziel war das Halbfinale. Kleinigkeiten haben entschieden“, sagte Christian Reimann, der seine Neunmeterbälle im Tor untergebracht hatte. „Es hat Spaß gemacht. Ich habe einige getroffen, die ich länger nicht gesehen habe.

Die Geraer stellen ein tolles Turnier auf die Beine“, sagte der 44-Jährige, aktuell Co-Trainer beim FSV Grün-Weiß Stadtroda – einer der Spieler beim Landesklässler: Marcel Peters. „Ich drücke ihm und den Geraern fürs Finale die Daumen. Was sie bisher gezeigt haben. Alle Achtung.“ Das Daumendrücken war nicht umsonst. „Es war gefühlt doppelt so schwer, wieder zu gewinnen, überhaupt erstmal durch die Vorrunde zu kommen, da war alles dabei. Nervenspiel. Unterzahl. Aber wir haben die Aufgaben verteilt, auf viele Schultern, das Spiel immer wieder verlagert“, freute sich Marcel Peters über den Sieg bei der 24. Turnier-Auflage.

Beim Ausrichter ging der Blick wohl schon aufs Jubiläum – auf den Eintrittsbändchen stand 25. Geraer Oldie-Hallenturnier. Nach dem Turnier ist eben vor dem Turnier. Mit Rapid Wien sind die Geraer im Gespräch, ein englisches Team steht auf der Wunschliste.


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