23. Geraer Oldie-Cup - Vorschau |
Rot-Weiß Erfurt zum neunten Mal in Gera dabei beim Oldie-Turnier am 13. Januar in der Panndorfhalle
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von Jens Lohse |
Zwei Ex-DDR-Nationalspieler zeichnen in der Geraer Panndorfhalle für die
Mannschaft des FC Rot-Weiß Erfurt verantwortlich. Martin Busse und Jürgen Heun
stürmten für die Blumenstädter in der 1970er und 1980er Jahren in der
DDR-Oberliga. Busse brachte es auf 202 Einsätze mit 58 Treffern, Jürgen Heun gar
auf 400 Partien für die Erfurter, in denen er 131 Tore bejubeln durfte. Gerade
der 64-jährige Martin Busse hat gute Erinnerungen an Gera. Am 13. April 1983
erzielte der Angreifer im Stadion der Freundschaft beim 3:0-Erfolg gegen
Bulgarien vor 10.000 Zuschauern seinen einzigen Treffer im DDR-Trikot zum
Endstand. Zuvor hatten die Magdeburger Wolfgang Steinbach und Joachim Streich
ins Schwarze getroffen. Dreimal kam Martin Busse für die Nationalmannschaft zum
Einsatz. Die anderen beiden Einsätze waren nicht so erfolgreich. Jeweils gegen
Belgien kam der gebürtige Eichsfelder in der EM-Qualifikation zum Einsatz,
könnte sich in den Duellen mit dem bärtigen gegnerischen Kapitän Eric Gerets
aber nicht sonderlich in Szene setzen. Jürgen Heun seinerseits durfte sich über
17 Berufungen in die DDR-Auswahl freuen. Siebenmal kickte er zudem für die
DDR-Olympiaauswahl, verpasste dann aber doch die Olympische Spiele von 1980 in
Moskau, bei denen die Mannschaft um Torwart Bodo Rudwaleit Silber gewann und
sich erst im Endspiel dem Team der CSSR mit 0:1 geschlagen geben musste. Einen
Doppelpack für die DDR-Nationalmannschaft erzielte Jürgen „Kimme" Heun beim
5:0-Erfolg im Mai 1981 gegen Kuba in Senftenberg, durfte außerdem einen Treffer
beim 4:1 gegen Rumänien im November 1982 in Karl-Marx-Stadt bejubeln. In der
WM-Qualifikation traf er zudem beim 5:1-Heimsieg im November 1981 in Jena gegen
Malta. Bereits
zum neunten Mal sind die Erfurter beim Geraer Oldie-Turnier mit dabei. Bei der
Premiere 1999 in der alten Panndorfhalle mussten sich die Rot-Weißen erst im
Endspiel dem 1. FC Lok Leipzig mit 2:4 beugen, stellten mit Thomas Vogel aber
den besten Spieler. 2013 reichte es nochmals fürs Podest, als man im kleinen
Finale Eintracht Frankfurt mit 6:3 das Nachsehen gab. Mit
Tobias Friedrich steht auch ein Ex-Geraer im Aufgebot der Rot-Weißen. Der
49-jährige Defensivspieler stand in seiner aktiven Laufbahn beim FC Rot-Weiß
Erfurt, beim FC Carl Zeiss Jena, beim FC Sachsen Leipzig, beim Halleschen FC und
beim 1. FC Gera 03 unter Vertrag. Mit den Geraern kickte er 2006 und 2007
zweimal im DFB-Pokal, wobei er gegen den 1. FC Kaiserslautern (0:2) und den FC
Carl Zeiss Jena (0:3) jeweils über 90 Minuten zum Einsatz kam. So lange stand er
auch im Thüringer Pokalfinale am 9. Mai 2007 auf dem Feld, als die von Nico
Quade betreuten Elsterstädter den Erfurter Rot-Weißen durch einen
Kopfballtreffer von Andy Raab das Nachsehen gaben. Oldie-Turnier-Erfahrung
sammelte Tobias Friedrich auch mit der Geraer Stadtauswahl. 2010 war er u.a. mit
Nico Quade, Rock Embingou, Mike Sadlo und Danny Bach dabei, als der Gastgeber
Rang drei belegte. |