22. Geraer Oldie-Cup - Rückblende

Mit Ehrgeiz zum sechsten Turniersieg

Nach vier Jahren kann der FC Carl Zeiss wieder jubeln

 

von Jens Lohse


Vier Jahre musste der FC Carl Zeiss Jena warten, um sich beim Geraer Oldie-Turnier wieder in die Siegerliste eintragen zu können. Mit einem 2:1-Erfolg im Endspiel gegen die Bundesliga-Auswahl Ost verbaute man vor den 1500 Zuschauern in der Panndorfhalle dem Finalkontrahenten den Hattrick in der Elsterstadt.

Als doppelter Torschütze im Finale zeichnete sich Krzysztof Kowalik aus. Erst traf der Pole nach Vorarbeit von Bernd Schneider. Wenig später legte er mit etwas Glück das zweite Tor nach, wobei er sich selbst gegen das Standbein schoss und der Ball eine äußerst ungewöhnliche Flugbahn nahm. Dazwischen parierte Jenas Torwart Henryk Lihsa einen Neunmeter seines Gegenübers Tomislav Piplica.

Jenas Betreuer Uli Göhr war äußerst zufrieden: „Wir haben uns im Turnierverlauf stetig gesteigert und besonders im Halbfinale großen Ehrgeiz bewiesen. In der Gruppe hatte uns noch etwas die Lockerheit gefehlt. Das Endspiel haben wir verdient gewonnen. Gefreut hat es mich für Miroslav Jovic. Nicht nur, weil er zum Publikumsliebling gewählt wurde, sondern vor allem, weil er im Finale gefallen konnte."

Nach einer nicht ganz überzeugenden Vorrunde mit zwei 3:3-Unentschieden gegen Mainz 05 und die Bundesliga-Auswahl Ost sowie einem 4:2-Sieg gegen Eintracht Frankfurt präsentierten sich die Jenaer im Halbfinale gegen die Geraer Stadtauswahl auf den Punkt topfit. Die Gastgeber hatten in den Gruppenspielen überraschend aufgetrumpft und nacheinander den 1. FC Köln (3:1), den 1. FC Union Berlin (4:2) und den Hamburger SV (2:1) bezwungen.

Im Halbfinale gerieten die Geraer dann aber durch Stefan Treitl und ein Eigentor der Stadtauswahl zweimal in Rückstand, wobei Daniel Gehrt jeweils egalisieren konnte. Das 3:2 durch Miroslav Jovic unmittelbar nach dem Ausgleich brachte die Zeiss-Oldies dann auf die Siegerstraße. Zwar spielten die Lokalmatadoren weiter nach vorn und besaßen auch die eine oder andere gute Chance.

„Manche Entscheidung von Schiedsrichter Weise war aber nicht nachzuvollziehen. Da wurden wir benachteiligt", monierte Geras Trainer Bernd Wiegner hinterher, räumte dennoch ein, dass sich sein Team „nach einer bärenstarken Vorrunde im Halbfinale zu dämlich" anstellte. Im Konter setzte Carsten Sträßer Sekunden vor dem Ende den 4:2-Schlusspunkt.

Seinen zweiten Turniersieg in Gera verpasste Jörg Heinrich. 2009 hatte der mittlerweile 50-jährige 37-fache Ex-Nationalspieler noch mit Borussia Dortmund gewonnen. Elf Jahre später stand er mit der Bundesliga-Auswahl kurz vor dem nächsten Triumph. „Ich kann mich noch gut erinnern. Schon damals war die Stimmung toll. Wir waren wohl die technisch versierteste Mannschaft. Um aber ein Finale zu gewinnen, braucht man auch etwas Glück, das uns heute gefehlt hat", so Heinrich.

Bei seinem Turnierdebüt in Gera wurde der 1. FC Köln Dritter. Im Halbfinale gegen die Bundesliga-Auswahl Ost war man beim 0:3 chancenlos, setzte sich dann aber im kleinen Finale gegen Gera durch einen Treffer des Ex-Erfurters Massimo Cannizzaro mit 1:0 durch.

Gesamtleiter Heiko Schulze zog ein positives Fazit. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Turnier. 1500 Zuschauer können sich sehen lassen. Die Stimmung war für Geraer Verhältnisse top. Auch Mainz und Köln als Neulinge waren von der Veranstaltung sehr angetan."


Foto: Thomas Gorlt

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