22. Geraer Oldie-Cup - Vorschau

Kurz vor dem Unruhestand

Druckhaus-Geschäftsführer Uwe Kaiser ist seit 2003 in
Vorbereitung und Durchführung des Geraer Oldie-Turniers involviert 


von Jens Lohse

Er hat sie alle erlebt beim Geraer Oldie-Turnier in der Panndorfhalle. Fredi Bobic, Olaf Thon, Thomas Häßler, Peter Ducke, Ulli Wegner, Achim Streich ... - die Liste ließe sich noch um viele bekannte Namen ergänzen. Seit 2003 ist Uwe Kaiser in die Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung eingebunden, die am 17. Januar ihre bereits 22. Auflage erlebt.

"Damals hat mich der leider schon verstorbene Andre Gerstenberger mit ins Boot geholt", erinnert sich der mittlerweile 65-jährige Geschäftsführer des Druckhauses Gera, der ab 1. April dieses Jahres Altersrentner sein wird. "Das klingt komisch. So alt fühle ich mich auch noch gar nicht. Ich spreche lieber vom Unruhestand. Denn ich habe noch einiges vor", sagt Uwe Kaiser.

Doch erst einmal ist sein Hauptaugenmerk auf das 22. Geraer Oldie-Turnier gerichtet, für das sein Druckhaus seit vielen Jahren die Programmhefte erstellt. "Der Stand des Vorverkaufs entspricht in etwa dem des Vorjahres. Da können wir zufrieden sein. Die Zusammenarbeit mit dem Förderverein Kinder- und Jugendfußball funktioniert prächtig. Wenn wir jedes Jahr unter Beachtung der Gegebenheiten zwei neue Teams nach Gera holen, dann bleiben die Zuschauer neugierig, halten uns die Treue und das Turnier kann noch viele Jahre weiterleben", ist sich Uwe Kaiser sicher.

1971 hatte er als Lehrling in der Volkswacht-Druckerei begonnen, damals noch die Schwarz-Weiß-Programme für den FC Carl Zeiss Jena gedruckt. Die Sportbegeisterung hat er sich erhalten, auch als er ab 1993 im Druckhaus Gera als Geschäftsführer fungierte. "Neben dem FC Carl Zeiss Jena unterstützen wir auch viele kleinere Vereine in der Stadt und in Thüringen. Dazu gehören die Wismut-Fußballer, die Wismut-Boxer, die Cheerleader und die Badmintonspieler. Seit 1993 sind wir Partner des Landessportbunds Thüringen.

Mit dem LSB haben wir nach unserer Gründung damals den ersten Druckvertrag unterzeichnet", erinnert sich Uwe Kaiser, dessen Unternehmen aber nicht nur dem Sport, sondern auch der Kultur und Kunst beisteht. "Ich war immer ein Macher, wollte nie nur Mitläufer sein, sondern etwas gestalten, etwas bewegen. Es hat nicht alles funktioniert, auch im Sport nicht", gibt er sich selbstkritisch. Beim 1. FC Gera 03 hat auch Uwe Kaiser strukturelle Fehler nicht wahrgenommen, nicht zeitig genug erkannt, als das Fundament bröckelte und nach zwei DFB-Pokal-Teilnahmen nach der zweiten Insolvenz das endgültige Aus kam.

Das Nichtzustandekommen einer Bieblacher Spielgemeinschaft aus dem Vereinen Post SV Gera und SV Roschütz 2016 wertete er als persönliche Niederlage. "Angesichts dieser Erfahrungen war der freiwillige Rückzug der BSG Wismut aus der Oberliga vor dieser Saison der richtige Weg. Sonst hätte man die nächste Insolvenz im Geraer Fußball riskiert", ist sich Uwe Kaiser sicher.

Beim Geraer Oldie-Turnier hat er in den Jahren viele Höhen und auch einige Tiefen erlebt. Uwe Kaiser freut sich, dass der Förderverein Kinder- und Jugendfußball die Veranstaltung zu einem Zeitpunkt stark gemacht hat, als sie kurz vor dem Aus stand. "Seitdem ist die Kontinuität eingezogen, die ein Turnier dieser Größe und Tradition braucht. Vor allem Hans-Uwe Florstedt hat viel Verantwortung übernommen. Die Zuschauer nehmen das Turnier weiterhin gut an. Teilweise war die Panndorfhalle übervoll. Das schafft sonst niemand in der Stadt", so der Druckhaus-Geschäftsführer, der sich nach seinem Renteneintritt weiter engagieren will, sich auch eine Funktion im Förderverein vorstellen kann.

Dass das Turnier deutschlandweit einen guten Ruf hat, beweist die Tatsache, dass sich sogar Mannschaften um eine Teilnahme bewerben. So sind diesmal mit dem 1. FC Köln und dem FSV Mainz 05 gleich zwei Neulinge am Start. Uwe Kaiser freut es. Vielleicht kann er einem Kicker dieser beiden Vereine bei der Siegerehrung den Pokal als Bester Spieler überreichen, den sein Druckhaus Jahr für Jahr gestiftet hat.




Im Bild: Von Druckhaus-Geschäftsführer Uwe Kaiser (Mitte) und Günter Tietz nimmt der Jenaer Bernd Schneider (r.) die Auszeichnung als Bester Spieler des Geraer Oldie-Turniers 2016 entgegen. (Foto: Jens Lohse)


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