Viel Arbeit hatte der Förderverein Kinder- und
Jugendfußball im Vorfeld des 21. Geraer Oldie-Turniers zu verrichten, das am
Freitag ab 18 Uhr in der Panndorfhalle ausgetragen wird. Mit dessen Chef Heiko
Schulze unterhielt sich Jens Lohse:
Auch nach dem Jubiläum im Vorjahr wird das Geraer Oldie-Turnier
fortgesetzt. Wie hat sich die Vorbereitung diesmal gestaltet?
Nicht leichter als bei den bisherigen Turnieren. Die Vorbereitungen sind
abgeschlossen. Die Aufstellung von Borussia Dortmund ist als letzte der
Teilnehmer eingegangen. Wir haben aber noch viel zu tun. Am Donnerstag wird die
Bande aufgebaut, die Werbeplanen aufgehängt. Das macht sich alles nicht von
allein. Viele fleißige Hände sind gefragt.
Sind Sie mit dem Vorverkauf zufrieden?
Im Allgemeinen schon. Zwar haben wir ein paar Karten weniger abgesetzt
als im Vorjahr. Aber das holen wir noch auf. Das Kontingent an nummerierten
Sitzplatzkarten haben wir deutlich vergrößert. Das sind jetzt alle grünen
Schalensitze in der Panndorfhalle. Einige Plätze an der Seite sind in dieser
Woche noch zu haben. Allerdings gibt es die nur im Vorverkauf in den
Pressehäusern.
Mit dem Hamburger SV und Eintracht Frankfurt gibt es nur zwei
Rückkehrer unter den Teilnehmern. Will niemand mehr nach Gera?
Nein, aber die Mannschaften suchen sich die Turniere aus. Manche
Teams fragen deshalb zeitig bei den Veranstaltern an. Deshalb haben die
Mannschaften erst einmal Vorteile, die zu den Stammgästen gehören. Einige
Vereine pokern natürlich auch. Da muss man geschickt verhandeln. Der 1. FC Köln
und Rapid Wien mit Peter Pacult waren diesmal zu spät, haben sich für 2020 aber
vormerken lassen. Zwischenzeitlich wollten wir schon auf ein reines Ost-Turnier
umschwenken, haben uns aber doch noch einmal umstimmen lassen.
Der Hamburger SV taucht in dieser Hallensaison kaum einmal mit seinen
Oldies auf?
Nein, die spielen nur noch einen Tag nach uns in Bad Schwartau und zwei
Wochen später in Hannover.
Betrachtet man die Aufstellung Tschechiens mit Pavel Kuka, Jan Koller,
David Jarolim und Patrik Berger, könnten die Oldies aus dem Nachbarland diesmal
zum Geheimfavoriten avancieren?
Das weiß man nicht. Dortmund hat es im Vorjahr völlig überraschend ins
Finale geschafft. Den Tschechen kann man immer etwas zutrauen. Sie waren nicht
umsonst zweimal Dritter in den letzten beiden Jahren. Sie sind bei den
Zuschauern immer ein Sympathieträger und für uns ein zuverlässiger Partner. Die
Namen im Aufgebot können sich jedenfalls sehen lassen. Die waren 2018 schon
stark, hatten da Jan Koller auch nur an Dortmund ausgeborgt, weil sie so viele
waren.
Drei Ehrengäste gibt es diesmal?
Ja, ein Magdeburger Dreigestirn kommt zu uns nach Gera.
"Paule" Seguin, Achim Streich und Martin Hoffmann haben für den 1.
FCM Fußballgeschichte geschrieben. Davon wollen sie uns in der Pause vor den
Halbfinals erzählen. Weil viele ältere Zuschauer in der Halle sind, kann das
Publikum mit dem Trio etwas anfangen. Im letzten Jahr haben wir mit Jürgen
Sparwasser mit einem anderen Magdeburger gute Erfahrungen gesammelt.
Wer kommentiert vom Spielfeldrand?
Analog des Vorjahres werden sich wieder der Dresdner Gert Zimmermann und
der in Gera geborene Christian Müller vom Mitteldeutschen Rundfunk am Mikrofon
die Bälle gegenseitig zuspielen. Im Vorjahr gab es unter den Zuschauern zu
beiden geteilte Meinungen. Uns als Veranstalter haben sie gut gefallen. Sie
verfügen über das Fachwissen und das erforderliche Handwerkszeug und haben gut
miteinander harmoniert.
Was trauen Sie den Teams aus Gera und Jena zu?
Das ist schwierig einzuschätzen. Dass beide weit kommen, ist wichtig für
das Turnier und die Stimmung in der Halle. Wir hatten Gera und Jena schon im
Finale, aber auch schon im Neunmeterschießen um Platz sieben. Wir drücken den
Lokalmatadoren natürlich besonders die Daumen.
Trotzdem sehen Sie das Turnier am Scheideweg?
Ja, weil die Sponsoren weniger und die Antrittsprämien der Mannschaften
höher werden. Zum ersten Mal ist es uns nicht gelungen, acht Teamsponsoren zu
finden, die die Antrittsgagen der Mannschaften abdecken. Ein Team müssen wir
als Förderverein selbst bezahlen und das schmälert am Ende natürlich den Gewinn
des Turniers, der komplett an den Geraer Fußball-Nachwuchs geht.
Was erwartet die Zuschauer sonst?
Wir wollen wieder den Fußball mehr in den Mittelpunkt stellen, die Show
minimieren, auch wenn die Schalmeien aus Saara, die Geraer Cheerleader und die
Karo Dancers ihre Auftrittszeiten bekommen. Wir freuen uns auf Freitag.
Im Bild: Die Geraer Stadtauswahl ist für das
Oldie-Turnier am 11. Januar gerüstet. Aus dem Mitternachtscup der Sportfreunde
Gera ging das Team von Trainer Bernd Wiegner (hinten links) als Sieger hervor.
(Foto: Jens Lohse)
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