Gera. Die Traditionsfußballer des FC Carl Zeiss Jena wurden am späten Freitagabend Gewinner des 17. Geraer Oldie-Turniers. Die Saalestädter bezwangen im ersten Ostthüringer Endspiel bei diesem Hallen-Fußball-Cup vor mehr als 1500 Zuschauern in der erneut ausverkauften Panndorfhalle die Geraer Stadtauswahl nach Neunmeterschießen mit 5:4. In der regulären Spielzeit stand es 2:2. Damit zogen die Göhr-Schützlinge mit den Dortmunder Borussen gleich, die die Trophäe vier Mal aus der Stadt an der Weißen Elster entführen konnten. Die Lokalmatadoren hatten zum zweiten Mal in der 17-jährien Turniergeschichte das Finale erreicht. 2012 unterlagen sie Schalke 04. Das Kleine Finale zwischen Pokalverteidiger Union Berlin und dem FC Rot-Weiß Erfurt entschieden die Bundeshauptstädter mit 3:2 zu ihren Gunsten.
Im Eröffnungsspiel hatte der FC Rot-Weiß Erfurt nach einjähriger Turnierpause an der Weißen Elster den zweimaligen Cupsieger Schalke 04 mit 3:1 bezwungen. Die Knappen haben bis auf Matthias Herget und Martin Max nicht mehr die klangvollen Namen in ihren Reihen. Dennoch überraschte die Überlegenheit der Blumenstädter. Bereits nach der Hälfte der zwölfminütigen Spielzeit lagen sie mit 3:0 Toren in Front. Die Gelsenkirchener konnten in der Schlussphase nur noch auf 1:3 verkürzen. Fußball-Legende Peter Ducke, der für die Knappen gegen Star-Boxtrainer Ulli Wegner den Ehrenanstoß vollzog, nahm die Niederlage gelassen. Die Leistungen seiner Jenaer liegen ihm eh näher am Herzen. Eine Überraschung gab es in der zweiten Partie des stimmungsvollen Abends. Die Geraer Stadtauswahl behielt über Vorjahresfinalist Hamburger SV mit 2:1 die Oberhand. Steffen Roßmann hatte die Lokalmatatoren schnell in Führung gebracht. In der 4. Spielminute erhöhte Thomas Winkler im dritten Anlauf mit dem Kopf auf 2:0. Die Norddeutschen drückten und drückten. Doch die Ostthüringer hatten mit Frank Schäfer einen überragenden Keeper. Sechs Mal konnte der Geraer scharfe Schüsse der Hamburger mit tollen Paraden entschärfen. Gegen den Anschlusstreffer von Michael Oenning zwei Minuten vor dem Abpfiff war Schäfer jedoch machtlos. Aber seine Ehrung als Bester Torwart des Turniers lag schon in der Luft. Die Gastgeber setzten im nächsten Spiel noch einen drauf. Die Schützlinge von Bernd Wiegner fertigten den FC Rot-Weiß Erfurt mit einem 4:1-Sieg regelrecht ab. Erfolgreich waren auch die Publikumslieblinge vom FC Carl Zeiss Jena in das Oldie-Turnier gestartet. Nach einem 0:2-Rückstand schickten die Thüringer die Neulinge vom VfL Wolfsburg mit einer 2:6-Niederlage von der Spielfläche. "Wir wollten auf alle Fälle nicht das erste Spiel verlieren. Dass es ein so klarer Sieg werden würde, war nicht zu erwarten", zeigte sich Trainer Ulli Göhr mehr als zu frieden.
Nach dem zweiten 6:2-Erfolg über Eintracht Frankfurt huschte schon ein erwartungsfrohes Lächeln über das Gesicht des 61-jährigen Jenaers nach dem Einzug ins Halbfinale. Das Minimalziel war schon einmal erreicht. Das schaffte auch der FC Rot-Weiß Erfurt mit seinem 4:2-Sieg über den Hamburger SV. Die Routiniers von der Geraer Auswahl unterlagen zwar Schalke 04 mit 1:2, zogen aber dennoch als Sieger der Gruppe A ins Semifinale ein. Nach dem 4:2-Sieg der Jenaer über Union Berlin war der Erfolg in der B-Gruppe und das ewig junge Thüringer Derby im Halbfinale zwischen den Jenaern und Erfurtern perfekt.
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