Presseinformation

26. Oldieturnier | 9.Januar 2026

TRINKS UND AILTON MIT BREMEN AUF DEM PARKETT

Wenn am 9. Januar in der Panndorfhalle das 26. Geraer Oldie-Turnier steigt, dann wird auch der gebürtige Geraer Florian Trinks im Team von Werder Bremen wieder dem Ball nachjagen. Im Interview spricht der Geraer Florian Trinks über das Oldie-Turnier am 9. Januar, den EM-Titel mit der U17 und seine beruflichen Ambitionen.

Ihre Fußballer-Laufbahn hat einst in Gera begonnen. Können Sie sich noch an die ersten Schritte erinnern?

Natürlich kann ich mich noch gut an meine ersten Schritte erinnern, die geprägt waren von meinen Eltern. Bei Manfred Malinka bei den Geraer Dynamos habe ich angefangen, bin dann zum 1. SV Gera gewechselt, wo ich auch mit Marcus Schneider trainiert habe, mit dem ich heute noch in Kontakt stehe. Ich kann mich noch gut an die Plätze um das Stadion der Freundschaft erinnern, habe auf dem Ascheplatz einen Großteil meiner Freizeit verbracht und mit viel Enthusiasmus und Spaß die Bälle aufs Tor geknallt. Da habe ich manchmal die Zeit vergessen.

In jungen Jahren schon der Wechsel nach Bremen Wie ging es dann weiter?

Mit zwölf Jahren bin ich zum FC Carl Zeiss Jena ans Sportgymnasium gewechselt. In der C-Jugend kam ein Angebot von Werder Bremen, die mit Jena damals noch einen Kooperationsvertrag hatten. Das war ein großer Schritt, auch aus entfernungstechnischer Sicht. An der Weser habe ich alle Jugendmannschaften durchlaufen und 2011 in der Bundesliga debütiert. Über Greuther Fürth, Ferencvaros Budapest bin ich dann zum Chemnitzer FC gekommen, wo ich mich relativ früh schwer verletzt habe und meine Karriere beenden musste.


Der U 17-EM-Titel mit Ihrem Freistoß-Tor in letzter Minute ist vielen in Erinnerung geblieben. Hatten Sie sich den Übergang in den Profi-Fußball einfacher und vor allem beständiger vorgestellt?

An die U 17-EM denke ich sehr gern zurück und bin immer wieder erstaunt, wie ein solches Turnier im eigenen Land den Menschen in Erinnerung bleibt. Ob das Tor mir damals so gut getan hat, weiß ich gar nicht, weil es einen gewissen persönlichen Höhenflug mit sich gebracht hat. In Sachen Profi-Fußball habe ich als junger Spieler natürlich Fehler gemacht. Manchmal habe ich die Angebote, in der Bremer U 23 zu spielen, nicht konstruktiv genutzt, weil ich es oft als Degradierung empfunden habe. Wenn ich mit Entscheidungen nicht einverstanden war, habe ich es die Trainer spüren lassen, obwohl mir das nicht zustand. Ich war nicht immer ganz einfach zu händeln. Trotzdem bin ich sehr dankbar, für alles, was ich als Fußballer erleben durfte und schaue keinesfalls wehmütig zurück.

In Gera sind Sie im Januar zumindest in Werder Bremens Traditionself zurückgekehrt. War das eine gute Entscheidung?

Definitiv. Ich habe mich sehr gefreut, als der Anruf vom Bremer Mannschaftsverantwortlichen Lars Unger kam. Das fand ich sehr wertschätzend. Dass das Turnier in Gera stattfand, war für mich natürlich umso schöner. In der Panndorhalle habe ich Spieler wiedergetroffen, die ich jahrelang nicht gesehen habe. Das war ein tolles Gefühl.

Hatten Sie zuvor schon vom Geraer Oldie-Turnier und der besonderen Atmosphäre in der Panndorfhalle gehört?

Ich kenne das Oldie-Turnier noch von früher aus der alten Panndorfhalle, als mein Vater bei Rahmenturnieren mitgespielt hat. Damals bin ich als Kind unter der Tribüne rumgekrabbelt. Ich bin jedes Mal begeistert, dass die Menschen sich so daran erfreuen, uns spielen zu sehen. Die vielen zufriedenen Gesichter machen mich stolz. Deshalb geht auch ein großer Dank zum einen an die Organisatoren der Veranstaltung, zum anderen auch an die Zuschauer, die jedes Jahr die Halle füllen. Fußball verbindet eben.


Was machen Sie beruflich? Wo sind Sie zu Hause?

Meine Frau habe ich kennengelernt, als ich bei Greuther Fürth gespielt habe. Im Frankenland sind wir mit unserer Familie auch sesshaft geworden in Lauf an der Pegnitz in der Nähe von Nürnberg. Wir sind sehr glücklich. Beruflich bin ich an der Universität gelandet. Ich habe Grundschul-Lehramt mit dem Hauptfach Sport studiert, bin dann aber nicht ins Referendariat gegangen, sondern an die Uni. Das wissenschaftliche Arbeiten macht mir viel Spaß. Jetzt bin ich an der Friedrich-Alexander-Universität am Institut für Grundschulforschung tätig und arbeite an meiner Dissertation.

Ihr Vater Heiko hat früher für Dynamo, Wismut, Zwötzen und den VfB Gera die Fußballschuhe geschnürt. Geht es ihm gut?

Nach einigen Knieoperationen - der Fußball hat auch bei ihm Spuren hinterlassen - kann er sich zumindest freizeitsportlich wieder betätigen. An Fußballspielen ist zwar nicht mehr zu denken. Aber dafür ist er viel mit dem Rad unterwegs.

Haben Sie noch Kontakt nach Gera?

Zu meinen Eltern, zu meiner Oma, zu meiner Tante, meinem Onkel - der Kontakt nach Gera ist noch vorhanden. Diesmal kommt Werder sogar mit Ailton in die Panndorfhalle. 

Wer soll Euch da schlagen?

Lassen wir uns überraschen. Wir werden alles geben, um den Pokal zu verteidigen. Trotzdem steht der Spaß im Vordergrund. Aber jeder der Leistungssportler war, hat einen gewissen Ehrgeiz in sich und will natürlich gewinnen. Ich freue mich jedenfalls schon auf den 9. Januar.


Interview: Jens Lohse

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