Bayern-Stürmer Marcus Feinbier (l.) müht sich
gegen Schalkes Routinier Matthias Herget. Im Vorjahr gewann das Team
Allstars-Bayern das Geraer Oldie-Turnier. (Foto: Jens Lohse)
Nur noch eine Woche ist es bis zum 20. Geraer Oldie-Turnier in der
Panndorfhalle, an dem bei der Jubiläumsauflage im Turnier der Sieger Borussia
Dortmund, der 1. FC Union Berlin, das Team Allstars-Bayern, eine
Bundesliga-Auswahl Ost in der Staffel A sowie in der B-Gruppe eine tschechische
Auswahl, der FC Carl Zeiss Jena, der FC Schalke 04 und die Geraer Stadtauswahl
aufeinander treffen.
Die Aufstellungen der Mannschaften werden immer konkreter.
Zuletzt kündigte Vorjahresssieger Team Allstars-Bayern seine Besetzung an und
ließ Veranstalter Förderverein Kinder- und Jugendfußball mit der Zunge
schnalzen. "Dass Thomas Häßler nach Gera kommt, ist schon eine tolle
Sache. Da können wir auch das Fehlen von Alexander Zickler verschmerzen",
sagt Fördervereinschef Heiko Schulze, der das Turnier ehrenamtlich mit seinem
Team organisiert, derzeit aber einen Arbeitsaufwand wie ein Hauptamtlicher zu
bewältigen hat.
Der mittlerweile 51-jährige Thomas "Icke" Häßler wäre
nach dem Schalker Olaf Thon und dem Bremer Günter Hermann der dritte
Weltmeister von Italien 1990, der in der Geraer Panndorfhalle vorstellig. Deutschlands
Fußballer des Jahres von 1989 und 1992, der sechs Jahre nach dem WM-Titel mit
der DFB-Elf in England auch Europameister wurde, kickte von 1999 bis 2003 auch
für den TSV 1860 München, was ihn zum Mitwirken bei den Allstars-Bayern
befähigt. Das Team hatte sich im Vorjahr bei seiner Premiere in Gera im Finale
nach Neunmeterschießen gegen den 1. FC Union Berlin durchgesetzt und mit
Michael Hofmann den besten Turniertorwart gestellt.
Keeper Hofmann ist auch
diesmal wieder mit dabei. Hinzu kommen Manfred Bender, Marcus Feinbier, Martin
Driller, Michael Sternkopf und Andrej Woronin. Das Aufgebot ergänzen zwei
treffsichere Tschechen. Pavel Kuka, der 2017 in der Panndorfhalle noch für die
tschechische Auswahl kickte, bringt den 44-jährigen Jan Koller mit. Der 2,02 m
große Angreifer, der in der Bundesliga seine besten Zeiten bei der Dortmunder
Borussia erlebte, mit der er 2002 auch Deutscher Meister wurde, stürmte 2008 in
14 Partien für den 1. FC Nürnberg und ist nach wie vor Rekordtorschütze der
tschechischen Nationalmannschaft.
Viele große Namen standen in der mittlerweile
20-jährigen Geschichte des Geraer Oldie-Cup bereits auf der Spielfläche in der
Panndorfhalle. Der italienische WM-Torschützenkönig von 1982, Paolo Rossi war
sicherlich der Berühmteste, schaute aber in Gera 2001 mehr als Tourist vorbei.
Eher wegen der Thüringer Rostbratwurst im VIP-Bereich war er per Flugzeug
gekommen. Auf dem Parkett war nach einem Auftritt Schluss, musste das Team von
Juventus Turin nach der Vorrunde die Segel streichen.
Sportlich in Erinnerung
blieb dagegen Michael Rummenigge, der 2004 zunächst noch in der alten
Panndorfhalle mit seinen technischen Kabinettstückchen für vielfachen
Szenenapplaus sorgte und sich auch mit seinem fairen Auftreten zahlreiche
Freunde machte. Mit dem leider schon verstorbenen Gerrie Muhren und Simon
Tahamata waren in Gera auch zwei holländische Nationalspieler beteiligt, die
für Ajax Amsterdam aufliefen.
Der Europameister von 1996, Steffen Freund kickte
2006 für Borussia Dortmund in der Elsterstadt. Mit Fredi Bobic (Dortmund) und
Martin Max (Schalke) gingen zwei ehemalige Bundesliga-Torschützenkönige in Gera
auf Torejagd. 2008 beim 10. Jubiläumsturnier stand eine DFB-Auswahl in der
Teilnehmerliste, die mit Dieter Burdenski, Michael Schulz, Günter Hermann, Marko
Rehmer, Matthias Herget, Hans-Jürgen Dörner, Frank Ordenewitz, Torsten
Gütschow, Thomas von Heesen und Bernd Hobsch aber in der Vorrunde scheiterte.
Das gleiche Schicksal war auch Rekordmeister FC Bayern München in Gera
beschieden, der bei seinem einzigen Start in Gera 2003 mit einem Team der
Namenlosen lediglich Sechster wurde.
Außer Juventus Turin sorgten Sparta Prag und die
Auswahlmannschaften Polens und Tschechiens für internationales Flair in der
Panndorfhalle. Nicht zu vergessen natürlich auch die Größen des DDR-Fußballs
wie der Jenaer Peter Ducke, der in Gera einst mit Rot vorzeitig zum Duschen
musste, Dresdens "Dixi" Dörner, der Magdeburger Europapokal-Gewinner
von 1974 "Paule" Seguin oder die Torwartlegenden Bodo Rudwaleit vom
BFC Dynamo, der Auer Jörg Weißflog und der ebenfalls schon verstorbene Wolfgang
Blochwitz aus Jena. Am 12. Januar wird beim 20. Oldie-Turnier das nächste
Kapitel geschrieben.
Im Bild: Bayern-Stürmer Marcus Feinbier (l.) müht sich
gegen Schalkes Routinier Matthias Herget. Im Vorjahr gewann das Team
Allstars-Bayern das Geraer Oldie-Turnier. (Foto: Jens Lohse)