20. Geraer Oldie-Cup - Vorschau

"Icke" Häßler kickt in der Panndorfhalle

Nach Olaf Thon und Günter Hermann ist der Berliner
der dritte Weltmeister von 1990 in Gera


von Jens Lohse



Bayern-Stürmer Marcus Feinbier (l.) müht sich gegen Schalkes Routinier Matthias Herget. Im Vorjahr gewann das Team Allstars-Bayern das Geraer Oldie-Turnier. (Foto: Jens Lohse)

Nur noch eine Woche ist es bis zum 20. Geraer Oldie-Turnier in der Panndorfhalle, an dem bei der Jubiläumsauflage im Turnier der Sieger Borussia Dortmund, der 1. FC Union Berlin, das Team Allstars-Bayern, eine Bundesliga-Auswahl Ost in der Staffel A sowie in der B-Gruppe eine tschechische Auswahl, der FC Carl Zeiss Jena, der FC Schalke 04 und die Geraer Stadtauswahl aufeinander treffen.

Die Aufstellungen der Mannschaften werden immer konkreter. Zuletzt kündigte Vorjahresssieger Team Allstars-Bayern seine Besetzung an und ließ Veranstalter Förderverein Kinder- und Jugendfußball mit der Zunge schnalzen. "Dass Thomas Häßler nach Gera kommt, ist schon eine tolle Sache. Da können wir auch das Fehlen von Alexander Zickler verschmerzen", sagt Fördervereinschef Heiko Schulze, der das Turnier ehrenamtlich mit seinem Team organisiert, derzeit aber einen Arbeitsaufwand wie ein Hauptamtlicher zu bewältigen hat.

Der mittlerweile 51-jährige Thomas "Icke" Häßler wäre nach dem Schalker Olaf Thon und dem Bremer Günter Hermann der dritte Weltmeister von Italien 1990, der in der Geraer Panndorfhalle vorstellig. Deutschlands Fußballer des Jahres von 1989 und 1992, der sechs Jahre nach dem WM-Titel mit der DFB-Elf in England auch Europameister wurde, kickte von 1999 bis 2003 auch für den TSV 1860 München, was ihn zum Mitwirken bei den Allstars-Bayern befähigt. Das Team hatte sich im Vorjahr bei seiner Premiere in Gera im Finale nach Neunmeterschießen gegen den 1. FC Union Berlin durchgesetzt und mit Michael Hofmann den besten Turniertorwart gestellt.

Keeper Hofmann ist auch diesmal wieder mit dabei. Hinzu kommen Manfred Bender, Marcus Feinbier, Martin Driller, Michael Sternkopf und Andrej Woronin. Das Aufgebot ergänzen zwei treffsichere Tschechen. Pavel Kuka, der 2017 in der Panndorfhalle noch für die tschechische Auswahl kickte, bringt den 44-jährigen Jan Koller mit. Der 2,02 m große Angreifer, der in der Bundesliga seine besten Zeiten bei der Dortmunder Borussia erlebte, mit der er 2002 auch Deutscher Meister wurde, stürmte 2008 in 14 Partien für den 1. FC Nürnberg und ist nach wie vor Rekordtorschütze der tschechischen Nationalmannschaft.


Viele große Namen standen in der mittlerweile 20-jährigen Geschichte des Geraer Oldie-Cup bereits auf der Spielfläche in der Panndorfhalle. Der italienische WM-Torschützenkönig von 1982, Paolo Rossi war sicherlich der Berühmteste, schaute aber in Gera 2001 mehr als Tourist vorbei. Eher wegen der Thüringer Rostbratwurst im VIP-Bereich war er per Flugzeug gekommen. Auf dem Parkett war nach einem Auftritt Schluss, musste das Team von Juventus Turin nach der Vorrunde die Segel streichen.

Sportlich in Erinnerung blieb dagegen Michael Rummenigge, der 2004 zunächst noch in der alten Panndorfhalle mit seinen technischen Kabinettstückchen für vielfachen Szenenapplaus sorgte und sich auch mit seinem fairen Auftreten zahlreiche Freunde machte. Mit dem leider schon verstorbenen Gerrie Muhren und Simon Tahamata waren in Gera auch zwei holländische Nationalspieler beteiligt, die für Ajax Amsterdam aufliefen.

Der Europameister von 1996, Steffen Freund kickte 2006 für Borussia Dortmund in der Elsterstadt. Mit Fredi Bobic (Dortmund) und Martin Max (Schalke) gingen zwei ehemalige Bundesliga-Torschützenkönige in Gera auf Torejagd. 2008 beim 10. Jubiläumsturnier stand eine DFB-Auswahl in der Teilnehmerliste, die mit Dieter Burdenski, Michael Schulz, Günter Hermann, Marko Rehmer, Matthias Herget, Hans-Jürgen Dörner, Frank Ordenewitz, Torsten Gütschow, Thomas von Heesen und Bernd Hobsch aber in der Vorrunde scheiterte. Das gleiche Schicksal war auch Rekordmeister FC Bayern München in Gera beschieden, der bei seinem einzigen Start in Gera 2003 mit einem Team der Namenlosen lediglich Sechster wurde.

Außer Juventus Turin sorgten Sparta Prag und die Auswahlmannschaften Polens und Tschechiens für internationales Flair in der Panndorfhalle. Nicht zu vergessen natürlich auch die Größen des DDR-Fußballs wie der Jenaer Peter Ducke, der in Gera einst mit Rot vorzeitig zum Duschen musste, Dresdens "Dixi" Dörner, der Magdeburger Europapokal-Gewinner von 1974 "Paule" Seguin oder die Torwartlegenden Bodo Rudwaleit vom BFC Dynamo, der Auer Jörg Weißflog und der ebenfalls schon verstorbene Wolfgang Blochwitz aus Jena. Am 12. Januar wird beim 20. Oldie-Turnier das nächste Kapitel geschrieben.



Im Bild: Bayern-Stürmer Marcus Feinbier (l.) müht sich gegen Schalkes Routinier Matthias Herget. Im Vorjahr gewann das Team Allstars-Bayern das Geraer Oldie-Turnier. (Foto: Jens Lohse)



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