Vorschau auf den 18. Geraer Oldie-Cup

 

Mit Teamgeist und Leidenschaft ins Halbfinale

Am 15. Januar steigt in der Panndorfhalle die 18. Auflage des Oldie-Turniers
Im Vorfeld unterhielt sich Jens Lohse mit dem 60-jährigen Bernd Wiegner, dem Trainer der Geraer Stadtauswahl


von Jens Lohse

Kann man von der Stadtauswahl jedes Jahr den Einzug ins Halbfinale erwarten?

Ganz realistisch betrachtet, nein. In den letzten Jahren haben wir uns ganz gut geschlagen. Aber es gehört auch immer eine gehörige Portion Glück dazu, einen der ersten beiden Gruppenplätze zu belegen. Aber natürlich ist es unser Bestreben, bestmöglich abzuschneiden.

Fußballerisch dürften die Geraer ihren Gegnern hoffnungslos unterlegen sein. Was macht die Mannschaft dennoch konkurrenzfähig?

Teamgeist, Leidenschaft und die Unterstützung der Zuschauer. Seit Anfang Dezember haben wir uns mit regelmäßigen Trainingseinheiten auf das Turnier vorbereitet. Sogar am Neujahrstag haben wir trainiert. Ich hatte mir erst gar nicht getraut, diesen Termin vorzuschlagen. Als ich es dann doch getan habe, kam von keinem ein Veto. Alle waren am 1. Januar um 19.30 Uhr pünktlich in der Halle. Das hat mich begeistert. Alle ziehen eben mit, wollen unbedingt dabei sein.

Was kann ein Trainer bei Über-35-Jährigen noch bewirken?

Ich lebe den Ehrgeiz und die Disziplin vor. Man muss sich aufeinander verlassen können. Bei der Zusammenstellung des Aufgebots habe ich darauf geachtet, dass die Charaktere zusammen passen. Ich mache mir Gedanken darüber, wie wir zum Beispiel wechseln können, wenn wir in Rückstand geraten, oder was zu tun ist, wenn wir vorn liegen.

Gibt es neue Gesichter im Geraer Team?

Mit Torsten Metsch ist ein Ex-Kahlaer dabei, der früher beim TSV 1880 Zwötzen in der Landesklasse die Schuhe geschnürt hat. Auch David Kwiatkowski ist dabei. Der Trainer der Regionalliga-Reserve des ZFC Meuselwitz ist topfit und hat schon beim Testturnier der Sportfreunde seine Klasse unter Beweis gestellt.

Wie sieht es sonst um den Kader aus?

Leider fällt Matthias Jacob wegen einer Oberschenkelzerrung aus. Er ist nicht nur qualitativ sondern auch menschlich ein Verlust. Allerdings musste die Mannschaft auch im Vorjahr ohne ihn auskommen und hat das gut gemeistert. Mit Jan Gatzemann habe wir uns um einen neuen zweiten Mann zwischen den Pfosten gekümmert, falls mit Frank Schäfer irgendetwas sein sollte. Ich hoffe aber, es verletzt sich niemand mehr.

Als DFB-Stützpunkttrainer zeichnen Sie noch heute für den Geraer Nachwuchs verantwortlich, waren aber auch schon zu DDR-Zeiten bei Wismut Gera Jugendleiter. Welche Ihrer heutigen Spieler haben Sie damals schon trainiert?

Mit Matthias Jacob habe ich nch selbst gespielt. Schäfer, Granderath, Böttcher, Abresch und Kwiatkowski sind alle durch meine Hände gegangen. Außer Torsten Metsch sind mir auf dem Fußballplatz alle über den Weg gelaufen. Der Fußball hat mich in meinem Leben nie losgelassen.

Wie sehen Sie die Zukunft das Oldie-Turniers?

Ich war bisher zweimal als Trainer dabei. Die Resonanz von allen Seiten war durchweg positiv. Sicherlich gibt es immer etwas zu verbessern. Das Turnier wird dabei nicht nur von den Geraern angenommen. Selbst aus der Umgebung strömen die am Fußball Interessierten. Damit ist die Stadt als Ausrichter in aller Munde. Auch sportpolitisch ist das Oldie-Turnier für mich Beleg dafür, dass in Gera etwas zu bewegen ist, wenn alle an einem Strang ziehen. Beim Förderverein Kinder- und Jugendfußball wird da gute Arbeit geleistet. Man eint den Geraer Fußball mit dieser Veranstaltung.


Gespräch: Jens Lohse




Im Bild:Stadtauswahl-Trainer Bernd Wiegner will mit seinem Team auch 2016 bestmöglich abschneiden. (Foto: Jens Lohse)






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