Vorschau auf den 18. Geraer Oldie-Cup |
Mit Teamgeist und
Leidenschaft ins Halbfinale |
von Jens Lohse |
Kann man von der Stadtauswahl jedes Jahr den Einzug ins Halbfinale
erwarten? Ganz realistisch betrachtet, nein. In den letzten Jahren haben wir uns
ganz gut geschlagen. Aber es gehört auch immer eine gehörige Portion Glück
dazu, einen der ersten beiden Gruppenplätze zu belegen. Aber natürlich ist es
unser Bestreben, bestmöglich abzuschneiden. Fußballerisch dürften die Geraer ihren Gegnern hoffnungslos unterlegen
sein. Was macht die Mannschaft dennoch konkurrenzfähig? Teamgeist, Leidenschaft und die Unterstützung der Zuschauer. Seit Anfang
Dezember haben wir uns mit regelmäßigen Trainingseinheiten auf das Turnier
vorbereitet. Sogar am Neujahrstag haben wir trainiert. Ich hatte mir erst gar
nicht getraut, diesen Termin vorzuschlagen. Als ich es dann doch getan habe,
kam von keinem ein Veto. Alle waren am 1. Januar um 19.30 Uhr pünktlich in der
Halle. Das hat mich begeistert. Alle ziehen eben mit, wollen unbedingt dabei
sein. Was kann ein Trainer bei Über-35-Jährigen noch bewirken? Ich lebe den Ehrgeiz und die Disziplin vor. Man muss sich aufeinander
verlassen können. Bei der Zusammenstellung des Aufgebots habe ich darauf
geachtet, dass die Charaktere zusammen passen. Ich mache mir Gedanken darüber,
wie wir zum Beispiel wechseln können, wenn wir in Rückstand geraten, oder was
zu tun ist, wenn wir vorn liegen. Gibt es neue Gesichter im Geraer Team? Mit Torsten Metsch ist ein Ex-Kahlaer dabei, der früher beim TSV 1880
Zwötzen in der Landesklasse die Schuhe geschnürt hat. Auch David Kwiatkowski
ist dabei. Der Trainer der Regionalliga-Reserve des ZFC Meuselwitz ist topfit
und hat schon beim Testturnier der Sportfreunde seine Klasse unter Beweis
gestellt. Wie sieht es sonst um den Kader aus? Leider fällt Matthias Jacob wegen einer Oberschenkelzerrung aus. Er ist
nicht nur qualitativ sondern auch menschlich ein Verlust. Allerdings musste die
Mannschaft auch im Vorjahr ohne ihn auskommen und hat das gut gemeistert. Mit
Jan Gatzemann habe wir uns um einen neuen zweiten Mann zwischen den Pfosten
gekümmert, falls mit Frank Schäfer irgendetwas sein sollte. Ich hoffe aber, es
verletzt sich niemand mehr. Als DFB-Stützpunkttrainer zeichnen Sie noch heute für den Geraer
Nachwuchs verantwortlich, waren aber auch schon zu DDR-Zeiten bei Wismut Gera
Jugendleiter. Welche Ihrer heutigen Spieler haben Sie damals schon trainiert? Mit Matthias Jacob habe ich nch selbst gespielt. Schäfer, Granderath,
Böttcher, Abresch und Kwiatkowski sind alle durch meine Hände gegangen. Außer
Torsten Metsch sind mir auf dem Fußballplatz alle über den Weg gelaufen. Der
Fußball hat mich in meinem Leben nie losgelassen. Wie sehen Sie die Zukunft das Oldie-Turniers? Ich war bisher zweimal als Trainer dabei. Die Resonanz von allen Seiten
war durchweg positiv. Sicherlich gibt es immer etwas zu verbessern. Das Turnier
wird dabei nicht nur von den Geraern angenommen. Selbst aus der Umgebung
strömen die am Fußball Interessierten. Damit ist die Stadt als Ausrichter in
aller Munde. Auch sportpolitisch ist das Oldie-Turnier für mich Beleg dafür,
dass in Gera etwas zu bewegen ist, wenn alle an einem Strang ziehen. Beim
Förderverein Kinder- und Jugendfußball wird da gute Arbeit geleistet. Man eint
den Geraer Fußball mit dieser Veranstaltung. Gespräch: Jens Lohse Im Bild:Stadtauswahl-Trainer Bernd Wiegner will mit seinem Team auch 2016 bestmöglich abschneiden. (Foto: Jens Lohse) |