Wenn am Freitag das 18. Geraer Oldie-Turnier über die Bühne geht, dann
ist es auch für Mike Brümmer das 18. Mal. Gemeinsam mit Matthias Müller, Jens
Lohse und Ulli Göhr ist er von Anfang an dabei. "Ich war immer der
Hallensprecher, war aber auch stets in die Organisation mit eingebunden",
erinnert sich der 47-Jährige, der vor jedem Turnier etwas aufgeregt ist.
"Die ersten Veranstaltungen waren etwas schwieriger zu händeln. Jetzt sind
die Bedingungen viel besser", verrät Mike Brümmer, der auch noch die
Turnieranfänge vor Augen hat, als nach zwei Turnierstunden in der Panndorfhalle
jedes Mal eine Dunstglocke über der Spielfläche lag. "Mit Matthias Müller
und den leider schon verstorbenen Herbert Hartmann und Andre Gerstenberger
konnte man gut zusammenarbeiten", sagt er. Unter Gesamtleiter Bernd Jurke
stand Mike Brümmer später gemeinsam mit Nico Quade und Christian Hauser noch
mehr in der Verantwortung. Jetzt ist der Förderverein Kinder- und Jugendfußball
für das Turnier verantwortlich, hält die Tradition am Leben.
Viele bekannte Fußballgrößen von einst hat der Geraer Funktionär vor Ort
erlebt. Nationalspieler waren darunter, sogar Welt- und Europameister. Den
italienischen WM-Torschützenkönig Paolo Rossi wird er nie vergessen, der 2001
mit einer Dame aus dem ältesten Gewerbe der Welt in Gera auftauchte und sich
nach nur einem Auftritt auf dem Parkett
im VIP-Raum die Thüringer Roster schmecken ließ. Auch Michael
Rummenigges Kabinettstückchen gehen Mike Brümmer nicht aus dem Kopf.
Als
besonders sympathisch hat er die Frankfurter Eintracht-Kicker um Michael Anicic
in Erinnerung behalten, die das Geraer Publikum lobten, das jede Mannschaft mit
Beifall und Anfeuerungsrufen bedachte. Und auch der tschechische Torwart Zdenek
Hruska, der trotz eines beachtlichen Bauchansatzes die Bälle immer wieder
magisch anzog, hat sich als Publikumsliebling ins Gedächtnis eingegraben.
"Da waren über die Jahren schon ein paar Granaten dabei. Es macht mich
schon etwas stolz, dass diese Spieler nach Gera gekommen sind", so
Brümmer.
Am Spielfeldrand hat er auch mit vielen Kommentatoren kooperiert, die
beim Oldie-Turnier an seine Seite gestellt wurden. Urgesteine wie Wolfgang
Hempel und Eurosport-Reporter Gottfried Weise waren darunter, später auch Kim
Wenzel und zuletzt mdr-Sportmoderator Christian Müller. "Es war stets
interessant, diese Leute kennen zu lernen. Ob sie ihr Geld wert waren, das
sollen lieber andere entscheiden", meinte Mike Brümmer. Mit Christian
Müller funktionierte die Zusammenarbeit im Vorjahr jedenfalls so gut, dass es
diesmal eine Neuauflage geben wird.
Auch die restlichen 364 Tage im Jahr ist Mike Brümmer mit dem
Fußballsport in Gera verbunden. Bereits seit 1989 fungiert der mittlerweile
47-Jährige als Übungsleiter. "Nur zwei Jahre war ich in dieser Zeit einmal
nicht für eine Mannschaft verantwortlich", sagt er. Als Trainer tätig war
er für den TSV 1880 Zwötzen, für die Geraer Dynamos, den 1. FC Gera 03 und für
den SV 1876 Gera-Pforten, dessen Männerteam er nun schon seit dreieinhalb
Jahren im Erdbeerstadion betreut.
Mit der Kreisliga-Hinrunde seines Teams war
er nicht zufrieden, auch wenn die Pfortener erst am siebenten Spieltag ihre
erste Niederlage kassierten. Eigentlich hatte sich Brümmer mit seinem Team mehr
vorgenommen als den derzeitigen neunten Tabellenplatz. Auch weil es in Pforten
derzeit sportlich nicht so gut läuft, freut sich Mike Brümmer diesmal besonders
auf sein 18. Oldie-Turnier.