Weil die Geraer 2016 ähnlich erfolgreich sein wollen, begann die Stadtauswahl bereits gestern mit der direkten Vorbereitung. Einmal pro Woche trifft man sich. Wer Trainer Bernd Wiegner kennt, weiß, dass er großen Wert auf Disziplin legt.

"Ich habe mit allen Spielern gesprochen. Sie haben alle ihr Engagement bekundet. Nun werden wir die Trainingseinheiten so gut und intensiv wie möglich durchführen. Wir haben eine schlagkräftige Truppe beisammen", sagt der einstige Wismut-Torwart, der in Altenburg geboren wurde und einst bei Stahl Maxhütte aktiv mit dem Fußball begann.

Noch heute ist der 60-Jährige als DFB-Stützpunkttrainer ganz nahe dran am Geschehen. Der Geraer Kader orientiert sich an dem des Vorjahres, weist aber zwei Ergänzungen auf. Matthias Jacob kehrt ins Team zurück. Dem 52-Jährigen merkt man sein Alter nicht an, auch wenn dem einstigen 46-fachen DDR-Oberliga-Spieler, der für Wismut Aue auch vier Partien im damaligen UEFA-Cup bestritt, in der Woche nach dem Turnier zunächst alles wehtut. Auch der Kahlaer Torsten Metsch hat sich angesagt. Ende der neunziger Jahre hatte ihn Uli Göhr zum damaligen Landesklassisten TSV 1880 Zwötzen gelockt.

Der Vorverkauf für das 18. Geraer Oldie-Turnier am 15. Januar 2016 um die Köstritzer Pokale beginnt bereits heute. Eintrittskarten können im FanSportShop Winkler im Elsterforum, in der Gera Information auf dem Markt, im City Bowling und im SuperTrink Getränkemarkt an der Lusaner Sommerleithe jeweils in Gera, in der Pension "Friedrichshof" in Bad Klosterlausnitz, in den Aral-Tankstellen Gera und Eisenberg sowie in den Pressehäusern in Gera und Jena erworben werden.

Die Niederlage im Neunmeterschießen haben die Elsterstädter noch nicht vergessen. Zum zweiten Mal nach 2012 - als die Stadtauswahl gegen den FC Schalke 04 mit 1:3 den Kürzeren zog - stand der Gastgeber vor gut 1500 Zuschauern in der ausverkauften Panndorfhalle im Finale. Dort mussten sich die Geraer dem FC Carl Zeiss Jena erst nach Neunmeterschießen mit 4:5 beugen. Im Endspiel hatte Nicki Granderath die Wiegner-Truppe mit seinem ersten Turniertor sogar in Führung geschossen und warf anschließend Kusshändchen ins begeisterte Publikum.

Aber die Jenaer schlugen zurück. Christian Fröhlich und Frank Berger wendeten mit zwei platzierten Distanzschüssen das Blatt. Der Gastgeber glaubte weiter an sich. Nur noch Sekunden waren zu spielen, als Ronny Abresch aus spitzem Winkel zum umjubelten 2:2 einnetzte und die Entscheidung erst einmal vertagt war. Von der Neunmeterlinie trafen sowohl Thomas Kowalski als auch Jenas Miroslav Jovic, ehe Steffen Roßmann - mit vier Treffern erfolgreichster Geraer Turniertorschütze - an Zeiss-Keeper Veit Wohlfahrt scheiterte.

Christian Fröhlich brachte die Saalestädter in Front. Ronny Abresch egalisierte nochmals, ehe der später als Publikumsliebling geehrte Torsten Ziegner mit Eiseskälte verwandelte und den vierten Jenaer Triumph in der Geraer Turniergeschichte perfekt machte. Damit zogen die Zeissianer mit dem bisherigen Rekordsieger Borussia Dortmund gleich.